LOV 2.0 Programm 2024

Die 2. Ausgabe von „Light our Vision“ unter dem Motto LICHT.MACHT.PLATZ. begeistert mit einem internationalen Line-up und einer Rekordzahl an Bewerbungen aus der ganzen Welt. Aus über 100 Einreichungen wurden die besten Lichtkünstler ausgewählt, die an verschiedenen Standorten in der Chemnitzer Innenstadt ihre Werke präsentieren. Insgesamt sind 21 Künstler:innen beteiligt, die mit einzigartigen Installationen, Projektionen und interaktiven Lichtkunstwerken faszinierende Erlebnisse schaffen.

Von der imposanten Fassade des Hauptbahnhofs bis hin zu überraschenden Inszenierungen am Marienplatz – das Programm vereint innovative Lichtkunst, die Grenzen zwischen Architektur und Kunst auflöst. Besonders hervorzuheben sind die vielfältigen Ansätze, die von abstrakten Projektionen über immersive Klanglandschaften bis hin zu interaktiven Installationen reichen. Freu dich auf vier Abende voller überraschender Eindrücke und kreativer Visionen!

>> Alles Wichtige im Überblick steht in den FAQ.

Standorte entlang der Route

Standorte & Künstler:innen entlang der Route

LOV-Projekt (Jury-Auswahl)
Partner-Projekt

1. Hauptbahnhof – LED-Fassade am Parkhaus

„Shortcut zum Kippunkt“

Poesie als Licht am Ende des Tunnels – Die LED-Fassade des Hauptbahnhofs als „Shortcut zum Kipppunkt“

Wer macht‘s? Antje Meichsner alias Shannon Soundquist

Die in Dresden ansässige bildende Künstlerin Antje Meichsner hat bereits 2018 der Fassade des Chemnitzer Hauptbahnhofes während des Medienkunstfestivals „Pochen“ Leben eingehaucht. Denn ihre Werke haben einen tiefgründig konzeptionellen Hintergrund. Sie kreiert digitale, pixelbasierte Grafiken, die von starken hell-dunkel Kontrasten leben. Diese vereint sie dann mit literarischen emotionalen Texten, welche die Zustände nach dem Konsum von Social-Media-Inhalten beschreiben. Zusammen ergibt es eine Symbiose aus Poesie und Licht.

2. Hauptbahnhof – Eingang

„o.T. – ohne Details“

Eine Installation ohne Titel, aber mit einer Botschaft, die bei dem Publikum hoffentlich noch lange nachhallen wird.

Wer macht‘s? Rico Meier

Der Videokünstler Rico Meier hat sich mit seinen experimentellen Produktionen einen Namen gemacht. Zudem konnte er DJ und Musikproduzent Nelson Beats alias Nelson Könnigke dafür gewinnen, für die Show Teile der Musik zu komponieren. Meiers Arbeiten sind nicht abstrakt, sondern farbenfroh und unterhaltsam. Mit seinem Projekt „Im Wandel der vier Jahreszeiten“ war er bereits bei der LOV-Premiere 2023 vertreten. Die diesjährige Fassadenprojektion am Hauptbahnhof Chemnitz ist ein gemeinsames Projekt von Light our Vision, der LEC GmbH aus Eibenstock und der Deutschen Bahn AG.

3. Hauptbahnhof – Parkplatz

„baumbule!“

Banaler Alltag trifft auf besondere Atmosphäre – die Bäume auf dem Parkplatz neben dem Hauptbahnhof werden zur interaktiven Spielwiese

Wer macht‘s? Karl Iaro & Fabio Koll

Die Lichtkunst-Newcomer aus Regensburg sorgen garantiert für ordentlich baumbule! Ihr Projekt bringt Menschen spielerisch zusammen, indem es Licht als Aufforderung zur Interaktion benutzt. Die alltägliche Banalität der in Reih und Glied stehenden Bäume des Parkplatzes wird durch die Lichtinstallation des Duos zu etwas Besonderem mit interaktiven Elementen aufgebrochen. Mit ihrer innovativen, gemeinschaftsstiftenden Lichtkunst, die sich oft recycelter Materialien bedient, haben die beiden Künstler bereits 2024 beim Undergroundfestival „Fideralala“ überzeugt.

4. Theaterplatz – Opernhaus

„Point Line Surface Solid V5“

Flüchtiges Licht auf ewiger Architektur – Das Opernhaus Chemnitz als visuelle Abstraktion

Wer macht‘s? Daniel Rossa

Der Bremer Medienkünstler Daniel Rossa erschafft mit seiner Projektion „Point Line Surface Solid V5” einen homogenen Dialog zwischen grafischer Visualisierung und physischer Struktur. Nach ihrer Premiere im Jahr 2015 wurde die Show als sich entwickelnde ortsspezifische Inszenierung entwickelt, die darauf abzielt, die individuellen Merkmale verschiedener architektonischer Strukturen auf der ganzen Welt hervorzuheben. Seine beeindruckenden künstlerischen Verknüpfungen zwischen digitaler und realer Welt zierten bereits das Opernhaus in Sydney und die Elbphilharmonie.

5. Marienplatz – Pop-up-Museum „Das Deck“

„Evanescent“

Die Vergänglichkeit eines flüchtigen Moments – inklusive Kunstarchitektur auf dem Marienplatz

Wer macht‘s? Atelier Sisu

Das in Sydney ansässige Duo Atelier Sisu, bestehend aus Renzo B. Larriviere, Industriedesigner und Bildhauer, und der Architektin Zara Pasfield, möchte mit ihrer Licht-und Klangkunst „Evanescent“ vergängliche Momente der Schönheit vermitteln. Dafür nutzen sie die Form der Blase. Angeordnet, um Licht in Regenbögen zu verwandeln und die Welt aus ganz verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Mit ihrer illusorisch pavillonartigen Umgebung haben sie bereits weltweit einige Preise gewonnen, unter anderen den London Design Award in Platin.
 

Eintritt
7,50 € *

6. Marienplatz – „Parteifalte“ hinten

„Widerstandsmoment II“

Versteinerte Verhältnisse aufbrechen – spezifische Lichtinstallation für die „Parteifalte“.

Wer macht‘s? Hinrich Gross

Der in Hamburg lebende Hinrich Gross erweckt Architektur mit seinem Fassadenmapping-Projekt „Widerstandsmoment II“ zum Leben. Bei der Projektion von Fassadenfotos auf den großen Bau verschieben sich Lichtinformationen gegeneinander, wodurch es zu Interferenzen kommt. So entstehen Unschärfen und Sehstörungen, Details und Texturen scheinen den gesamten Maßstab zu verändern. Während die Seherfahrung auf die Probe gestellt wird, lassen Irritationen Räume entstehen. Seine faszinierende Lichtkunst ging bereits um die Welt – unter anderem in Italien, Frankreich, New York, der Türkei und sogar in Japan war sie Teil zahlreicher Kunstausstellungen.
 
Sound: Sylvia Schultes

7. Karl-Marx-Monument

„Finger weg!“

Der versteinerten Mine Mimik verleihen – fesselndes Stop-Motion-Projekt am Karl-Marx-Kopf

Wer macht‘s? Vanessa Cardui

Die in Berlin lebende Videokünstlerin Vanessa Cardui erschafft mit ihren Stop-Motion-Projekten imaginäre Welten und erweckt durch die moderne Form des Daumenkinos statische Figuren zum Leben. Ihre Videoprojektionen und Lichtinstallationen machen Kunst so im urbanen Raum sicht- und erlebbar. Mit „Finger weg!“ kreiert sie sich wandelnde, vielschichtige Gesichter, deren emotional aufgeladene Mimik eine Dualität zu der ruhenden Mine von Karl Marx bildet. Vanessa Carduis Kunst wurde bereits in ganz Europa bestaunt und mit einigen Awards ausgezeichnet.

8. Brückenstraße – „Parteifalte“ vorn

„Convergence“

Organische Formen im Zusammenspiel mit abstrakten Mustern – dynamisches Mosaik für „Parteifalte“

Wer macht‘s? Hotaru Visual Guerrilla

Hinter dem unabhängigen Kreativstudio Hotaru Visual Guerrilla verbergen sich die im Baskenland ansässigen Ander Ugartemendia und Jone Vizcaino. In ihrem Projekt „Convergence“ legen sie den Schwerpunkt auf ein audiovisuelles Erlebnis verbunden mit einem Fokus auf Ästhetik in Verbindung mit Wissenschaft. Sie interpretieren in ihrer 5-minütigen Mapping-Show Architektur durch die Projektion organischer Formen und abstrakter Muster neu. Ihre zum Nachdenken anregende Kunst fand bereits in Europa, den USA, Asien und Australien großen Anklang und brachte mehrere Awards ein.

9. pentagon3 (indoor)

„Paesaggi integrati“

Dekonstruiertes Clubfeeling durch organische Klangszenarien – das pentagon3 als Schalldiffuser

Wer macht‘s? Simone Sims Longo

Der italienische Klang- und Intermediakünstler Simone Sims Longo hat sein mehrdimensionales Projekt „Paesaggi Integrati“ im Gepäck. Darin verwebt er den Klang akustischer Instrumente und digitaler Sound zu atmosphärischen Landschaften, die durch seinen präzisen Einsatz von Lichtinstallationen untermalt werden. Durch Mehrkanal-Lautsprecherdiffusion erschafft er einen Nachhall der Klänge im Raum, die ihr ganz eigenes Erlebnis darstellen. Auch Simone Sims Longo hat seine Installationen bereits in ganz Europa ausgestellt und Menschen in den Sog aus Klang und Licht gezogen.
 

Eintritt
7,50 € *

10. Stadthalle

„Don’t you know Earth is a paradise?!“

Paradiesisches Videomapping auf Erden – die Stadthalle als utopisches Narrativ

Wer macht‘s? Liudmila Siewerski

Die in Berlin ansässige Videokünstlerin Liudmila Siewerski kreiert mit ihren besonderen Fähigkeiten beeindruckende audiovisuelle Installationen, unterstrichen von mitreißenden Live-Performances. Ihr Projekt „Don´t you know earth is a paradise” hat sie speziell für die Fassade der Stadthallte im Rahmen des Lichtkunstfestivals konzipiert. Es nutzt die Struktur der Stadthalle, um durch die Verschmelzung generativer Grafiken mit 3D-Texturen mit Soundkompositionen den Zuschauern das Gefühl zu geben, wirklich einen utopischen Garten innerhalb einer urbanen Umgebung zu erkunden.

11. Stadthallenpark

„Park intermezzo“

„Park Intermezzo“ als Symbol der Urbanität – Wolkenkratzer im Stadthallenpark

Wer macht‘s? Katerina Kuznetcowa & Alexander Edisherov

Das freischaffende Künstlerpaar aus Köln arbeitet bereits seit Ende 2010 miteinander. Ihr Fokus liegt auf Installationen im öffentlichen Raum, in denen das Thema „Muster“ immer präsent ist. Die verschiedenen genutzten Werkstoffe werden durch präzises Einsetzen zu einem skulpturalen, dreidimensionalen Kunstwerk erhoben. In ihrem „Park Intermezzo“ hauchen sie alten Obst-und Gemüsekisten durch abstrakte Inszenierung Leben ein und gestalten sie zu illusorischen Hochhäusern um, die so im Gegensatz zur Natur ihres Ausstellungsortes stehen.

12. Stadthallenpark

„U n I Thing“

Ein Kopf. Eine Collage. Viele Gesichter. – Ein Rhythmusgerüst für den Stadthallenpark

Wer macht‘s? Maik mit dem Bike

Der Audio- und Acoustical Engineering Student aus Mittweida erforscht die Gesellschaft und gibt seine Erkenntnisse mit mehrdimensionalen Collagen aus Musik, Videosynthese und Pappmaché wieder. Seine Installation „U n I Thing“ dekonstruiert Gesichter, Menschen, Gesagtes und setzt sie auf mehreren Bildschirmen verbunden durch eine große Maske wieder zusammen. Der neu entstandene Kontext wird wiederum durch Licht- und Soundinstallationen umgedeutet, sodass sich der Zuschauer immer wieder herausgefordert sieht, neue Bilder zu interpretieren und sich auf sie einzulassen.

13. Stadthallenbrunnen

„dip“

Zyklische Intervalle aus Licht und Nebel – Ein Tag in 30 Minuten am Brunnen vorm Roten Turm

Wer macht‘s? Jonas Vogt

Der freiberufliche Set- und Lighting Designer erzählt in seiner Installation „dip“ die Geschichte eines ganzen Tages in nur 30 Minuten. Seine Show zeigt in zyklischen Intervallen das homogene Zusammenspiel aus Licht und Nebel. Eine einfache Kugel wird so zur Sonne und der Brunnen fungiert als Auffangbecken für den sich stetig aufbauenden und zerberstenden Nebel. Diese Metapher für Vergänglichkeit und Neubeginn wandelt sich im Angesicht der bewegten Geschichte der Stadt zu einer einnehmenden Erfahrung, für die Vogts Projekte bekannt sind und mit denen er bereits in ganz Europa ausgestellt wurde.

14. Düsseldorfer Platz

Currents – Fassadenprojektion

Ein Gefühl der Schwerelosigkeit wird vermittelt durch ein surreales Farbenspiel aus Wind, Wasser und Wirbel.

Wer macht‘s? Currents Kollektiv

In ihrem Fassaden-Mappingprojekt schaffen die KünstlerInnen des Currents Kollektivs rund um den interdisziplinären Kunstschaffenden Roman Heller durch visuelle und musikalische Elemente ein Gefühl der Schwerelosigkeit. Farbige Tropfen in Aquarien und bewegte Textilien entfalten ein surreales Spiel aus Wind, Wasser und Wirbeln, begleitet von einem eigens komponierten Soundtrack nur für dieses Projekt. Die faszinierende Video-Performance macht Kunst auf spektakuläre Weise erfahr- und nahbar. Die Fassadenprojektion am Düsseldorfer Platz ist ein gemeinsames Projekt von Light our Vision und der LEC GmbH aus Eibenstock.

15. Brühl (Start Hermannstraße)

Lichterlabyrinth – als Mahnung und zur Hoffnung

Wer macht‘s? Sächsische Mozart-Gesellschaft e. V.

Das Lichterlabyrinth, initiiert von der Sächsischen Mozart-Gesellschaft e. V., nimmt das Licht als Symbol des Lebens und des Strebens nach Frieden in Fokus. Über 4.000 Teelichter in sandgefüllten Papiertüten formen sich zu einem Weg, auf denen die Gäste vom Äußeren ins Innere wandeln können und zurückkehren – konzentriert, gestärkt, vielleicht verwandelt. Dies geschieht überwiegend still oder zu handgemachter und selbst gesungener Musik der „100Mozartkinder“ und ihrer Mentor:innen. Das Lichterlabyrinth entsteht nur, wenn sich viele Menschen miteinander engagieren. Deshalb sind alle am 27.9. zu einem gestaltenden Miteinander aufgerufen. Eine Lichtspur soll vom Lichterlabyrinth auf dem Brühl zum Marienplatz führen und so eine unmittelbare Verbindung zu einem wichtigen Ort von „Light pur Vision“ schaffen. Das Projekt ist eine gemeinsame Veranstaltung der Sächsische Mozart-Gesellschaft e.V. und der Veranstaltungsagentur MIDEA GmbH, mit freundlicher Unterstützung durch die Stadt Chemnitz aus Mitteln des „Soziokulturellen Jugendfonds“.
 

einmalig am 27.9., 17 – 23 Uhr

16. Walking Act

„Unter Wasser“

Stelzenkünstler:innen treiben anmutig als Fisch, Octopus oder Seepferdchen mit den Besucherwellen über das Festival.

Wer macht‘s? Oakleaf Streetshow

*kombinierte Kunstunterstützungs-Tickets für „Das Deck“ und pentagon3 gibt’s für 13 Euro, jeweils nur an einem Abend gültig, Kinder bis 14 J. kostenfrei (nur in Begleitung von mind. 1 zahlenden Erwachsenen)

Programmablauf täglich von 19.30 – 23 Uhr, Dauer der Shows jeweils 5 – 10 min, dazwischen 15 min Pause

Wir beleuchten verborgene Potenziale und beleben unsere Innenstadt!​